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Auswärtsspiel FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Es ging um den Klassenerhalt und es ging für uns nach Cottbus. Mit einer lustigen Truppe von 7 Mann machten wir Saalepiraten uns also auf nach Cottbus, bis fast an die polnische Grenze. Wie einmal zig Stunden Zugfahrt für 90 min. Hoffnung auch einen Erfolg.

8.06 Uhr trafen wir uns alle frisch und munter, zumindest der Großteil, im Jenaer Paradies. Alle schwer „bewaffnet“ mit Beuteln, Tüten, Taschen und Rucksäcken gefüllt mit Sandwichs, Früchten, Eiern oder sonstigen Lebensmitteln. Ein paar Bier selbstverständlich auch.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Die Laune war und die Hoffnung auf einen Auswärtssieg nicht unbedingt hoffnungslos – denn immerhin hat Cottbus als Ostverein nicht wirklich mehr Möglichkeit als der FC Hansa. Aber wie so oft entscheidet sich die Sache mehr im Kopf als im Fuß! Nach kurzer Fahrt mussten wir das erste mal in Naumburg umsteigen. Von dort sollte es dann zügig nach Halle weitergehen. Doch ein medizinischer Nothalt (ein älterer Herr hatte gesundheitliche Probleme) in Merseburg stoppte den Zug für gut 20 min. Zum Glück fuhr aber unser Anschlusszug nach Leipzig recht regelmäßig. Sodass sogar in Halle noch Zeit bleib, um die Biervorräte aufzustocken oder andere Leckereien zu kaufen.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

In der S-Bahn nach Leipzig trafen wir dann auch wie so oft die ersten Rostock Fans, die sich im letzten Zug von Leipzig nach Cottbus selbstverständlich noch vermehrten.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Mit FAZ, Süddeutsche und Schlachtgesängen trafen wir dann schließlich in Cottbus ein (13 Uhr), wo sämtliche öffentlichen Schilder auch auf sorbisch waren. So fühlte man sich doch irgendwie schon wie in Polen.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Wir wussten, dass kurz nach unserer Ankunft in Cottbus, der Sonderzug des Rostockmobs ankommen sollte. Wir wollten der bevorstehenden Einkesselung der immer hilfsbereiten grün-weißen Truppe entgehen und wollten gleich und alleine zum Stadion laufen.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Doch daraus wurde nix und wir hatten die Ehre uns im gut 2000 Mann fassenden Block umringt von Grün, Schwarz, Kameras und Hubschrauber sehr sicher zu fühlen und im Kriechschritt zum Stadion der Freundschaft zu bewegen. Herrlich bei Mittagshitze und Sonnenschein.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Am Stadion angekommen, mussten dann erstmal alle Utensilien zum Transport abgegeben werden. Die Kontrolle inkl. Schuhe ausziehen ging dann doch schneller als erwartet. Und schon gut eine Stunde vor Anpfiff konnten wir unsere Stehplätze im Block N einnehmen. Die Zeit bis zum Anpfiff wurde mit der Topp Five der Fancharts und dem tollem Maskottchen der Lausitzer versüßt.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Das Spiel ist ziemlich schnell erzählt: Unvorstellbare Freude bei der Führung, danach nur noch Hoffen die Führung halten zu können. Kurz vor Ende der Halbzeit schaffte man dann eine gelbe Tonne in den Block, damit der Capo endlich sein Programm durchführen konnte und so endlich Stimmung in den Block kam. Besonders die Wechselgesänge mit der Südtribüne klangen hervorragend. Obwohl dort eigentlich keinem Rostocker Fan Karten verkauft werden durfte, waren dort gut 100 Leute verteielt die ordenlich Stimmung machten. In der Halbzeit waren die Toiletten dann total voll, aber nur weile alle ihre Wasservorräte aufstocken wollten, und nicht das Bier wegtragen wollten. Sehr sehr komischer Anblick.

In Halbzeit zwei, dann schon die Bewahrheitung der Vorahnungen, denn Cottbus war es nicht anzusehen, dass sie in Unterzahl spielten und Siegtor in der Nachspielzeit war dann bei den meisten schon anzusehen, dass sie die Hoffnung auf den Klassenerhalt schon fast aufgegeben hatten. Die Stimmung war dann auch total ruhig und blieb es auch.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

So war es dann schon ein fast apokalyptisches Bild, als wir wieder zurück zum Bahnhof liefen: abgesperrter Stadtring, keinerlei Autos, nur umherirrende Polizei, tiefstehende Sonne und eine unendliche Ruhe. Total berauschend und merkwürdig.
FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Langsam mussten wir uns aber Gedanken machen, wie wir die gut fünfstündige Rückfahrt nach Jena gestalten wollten. Der örtliche Edeka direkt gegenüber dem Bahnhofsgebäude schloss natürlich schon um 16 Uhr am Samstag, sodass der direkt danebenliegende Döner mit seinen Biervorräten herhalten musste.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Im Zug nach Leipzig waren dann erst die Cottbuser die feierten, doch nach und nach kehrte bei uns auch die frohe Stimmung wieder zurück. Denn wir wussten, in Leipzig muss ein Kasten her und uns erwartet noch eine lustige Odyssee durch Sachsen-Anhaltinisch-Thüringische Pampa!

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

In Leipzig wurde dann unsere Viertelstunde genau durchgeplant. Ein paar rannten zur Bank und holten danach Essen, andere sollten einen Kasten besorgen. Ein paar Minuten vor Abfahrt trafen sich alle wieder pünktlich und wir setzten unsere Heimreise gemeinsam fort. Im Zug nach Zeitz stieg dann die Stimmung immer mehr, denn dank Staro und Scooter aus der Handymusicbox ist Stimmung garantiert!

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

In Zeitz warteten dann erst ein paar Dorfnazis auf uns, und begafften uns als, ob sie noch nie normale Menschen gesehen hätten und dann ein netter Busfahrer, der den Schienenersatzverkehr nach Wetterzeube lenken durfte. Wir bedauerten ihn wegen seinem undankbarem Job 7 (nette) Fußballfans, 2 Omis sowie den Schaffner von Zeitz nach Wetterzeube fahren zu dürfen, boten ihm auch an doch mit uns ein Bier nach Dienstende zu trinken, doch er durfte diese renomierte Strecke noch ein paar in der Nacht abfahren.

FC Energie Cottbus gegen FC Hansa Rostock

Im fast leeren Zug der Metropole Wetterzeube gings dann in die nächste Metropole Gera. Ein Highlight bei Nacht, Gera immer wieder ein Erlebnis wert. Einmal reicht aber auch. Die 40 minütige Wartezeit nur noch wenige Kilometer von der Heimat entfernt verbrachten wir mit dem komponieren einen Energie-Kanons. Chansons vom Feinsten!

Im verlassenen DB Infostand wollten wir dann noch ein Erinnerungsfoto machen, doch eine freundliche Computerstimme klärte uns daraufhin auf, dass es dieser Bereich videoüberwacht würde. Schade. Die ankommenden Wachpolizisten nahmen es auch mit Humor, hatten vermutlich schon größere Probleme hinter sich.

Oberkörperfrei ging’s dann zur wirklich letzten Etappe nach Jena zum Westbahnhof. Dort pünktlich 0.21 angekommen verloren sich dann unsere Wege im Dunkel der Nacht…

Ein rundum lustiger Ausflug der Saalepiraten mit schönem Wetter, feinen Erlebnissen sowie reibungslosen (aber langwierigen) Ablauf steht jedenfalls eine Wiederholung aus. Dann aber hoffentlich mit erfreulicherem Ergebnis des zu unterstützenden Teams!

Bilder:

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