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Ueberholen ohne Einzuholen …

Wie immer das wichtigste gleich vornewech: Wer Lust hat, der kann ja mal fuer mich voten, damit ich den September nicht in so einem haesslichen Land wie Dtl. verbringen muss: http://stadtlandplus.eu/Members/fryheit

Zum Tagesgeschehen: Ich bin gerade auf der Durchreise nach Sarria in Lugo gelandet. In Sarria werde ich wohl endlich Kevin treffen, da uns gestern das Wetter mehr oder weniger einen Srich durch die Rechnung gemacht hatte. Aber beginnen wir 2 Tage eher, Bilbao:

Der Zug war ein richtig schmucker. Kann man sich so nen bisschen wie nen Orient-Express vorstellen. Innen drinnen sehr angenehm, da Klimaanlage und Ledersitze zur Grundausstattung gehoerten. Sehr sehr edel. Ich hatte auch das Glueck in der mehr als 7h Fahrt quer durchs Land einen Vierertisch fuer mich allein gehabt zu haben.

Die Landschaft schwebte als langsam an mir vorbei, sodass man gut alles beobachten konnte. Der Zug fuhr auch nur einmal am Tag und demzufolge hielt er auch in jedem gottverlassenem Dorf – wie im Film.

Letztendlich erreichten wir dann doch Leon, wo ich nicht grossartig lusste hatte, eine Unterkunft zu suchen und die erstbeste gleich annahm: ein 2 Sterne Einzelzimmer mit Dusche und Klo auf dem Gang fuer 24€ – ganz in Ordung, denn man hatte TV auf dem Zimmer und es war auch ganz sauber. Richtig Zeit hatte ich nicht das alles zu geniessen, denn ich war erstmal froh, ein Bett unter mir zu haben und mal wieder auszuschlafen.

Am naechsten Tag machte ich mich dann erstmal wanderfertig, dass heisst alle unnoetigen Klamotten und alles was dreckig/durchgeschwitzt war, ab zu Mutti nach Hause. Ich hoffe mal, dass die Sachen ankommen, immerhin war das 5kg Paket nicht allzu billig.

Schon wesentlich angenehmer auf dem Ruecken besorgte ich mir nun erstmal einen Pilgerausweis um in den Herbergen unterkommen zu duerfen. Den Camino de Santiago (auf kommerzdeutsch: Jakobsweg) wanderte ich erstmal gute 5km auf einen Huegel, wo sich ein Einkaufszentrum befand. Wie schon alle Tage zuvor war meine Hauptnahrung ein Baguette mit Kaese oder Salami und dazu Wasser, viel Wasser.

Von dort versuchte ich los zu trampen um Kevin endlich einzuholen. Mich nahm auch nach kurzer Zeit ein Argentinier mit, sogar recht weit. Leider setzte er mich mehr oder weniger am Arsch der Welt raus, sodass ich wieder mehrere Kilometer wanderte. Erst um wieder auf den Camino zu kommen und ihm danach zu folgen. Bei jedem vorbeikommenden Auto hielt ich den Daumen raus, bis sich irgendwann mal ein spanischen Ehepaar erbahmte und mich ein paar Kilometer mit nahm.

Dort waere auch gleich eine Herberge gewesen, nur wollte ich noch weiter. Leider ein Fehler. Denn im drauffolgenden, bestimmt 10km langem, Aufstieg kamen ausser ein paar Huetten nix mehr. Nach mindestens 25km Wanderung an dem Tag kam endlich ein Ort und der Abend sollte doch noch gluecklich enden.

2 Spanier, die mit dem Fahrrad den Camino lang machten, nahmen mich gleich mit zu ihrer Unterkunft: ich weiss nicht woher sie den Schluessel hatten, aber wir (plus noch 2 weitere Spanier und 4 Spanierinnen) konnten in einer Schulturnhalle uebernachten. Dort war somit alles was man brauchte: Platz, warme Dusche, Toiletten und ich bekam sogar noch zwei Bier geschenkt.

Nach den Strapazen am Tag wurde ein nicht fuer moeglich gehaltener Traum war!

Heute gings dann erst mit dem Bus nach Lugo (gute Stunde unterwegs) und gleich noch nach Sarria. Das duerfte es dann fuer heute gewesen sein. Ich freue mich auf das hoffentlich erste warme Essen seit fast einer Woche und ein kuehles Blondes zusammen mit Kevin …

Categories: Backpacking Spain Hitchhiking On the Road