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Skifahren in Georgiens Wintersport-Hauptstadt: Bakuriani


Lina und Auste (in „Barbieflage“) auf der Suche nach Tee – morgens halb Acht in Bakuriani

Die Beine noch müde aufgrund der Abschiedsfeier unseres Mitbewohners Filip macht sich die Hälfte meiner Wohngemeinschaft auf in die Berge. Das Ziel ist klar, die weiße Pracht in Bakuriani (bei Borjomi, da wo das bekannte Mineralwasser herkommt) soll aufgesucht werden. Für lächerliche 2 Lari geht es mit einer besseren Elektritschka in die vier Stunden entfernte Wasserstadt. Anfangs sind die Abteile noch überfüllt, doch spätestens hinter Gori leert sich die Bahn zusehens. Auch die Babuschkas (und Deduschkas!) stellen nach und nach den Verkauf von Süßigkeiten, relgiösen Kalendern und Luftballons ein. In Borjoni angekommen sind wir dann die Allerletzten in unserm Waggon. Es ist mittlerweile schon später Abend und wir machen uns auf die Suche nach einer Unterkunft.

Dieses Unterfangen ist in Georgien vermutlich eine der leichtesten Aufgaben, kennt doch jeder jemanden der einen Platz für Gäste feilbietet. So ergibt schon die erste Nachfrage in einem Kiosk den entscheidenden Tipp für unseren späteren Schlafplatz. Das Dreibettzimmer unserer Gastoma ist dann auch schon vorgeheizt und bei Tee, Brot und Aufstrich gibt es obendrein noch russisches Abendprogramm. Doch wir müssen (und fallen) früh ins Bett, um am nächsten Morgen rechtzeitig nach Bakurianizu zu kommen. Kurz nach sieben Uhr soll uns eine kleine Bimmelbahn mehr oder weniger authentisch nach „oben“ zum Windersportort bringen. Doch am verlassenem Bahnhof teilt man uns im Morgendunkeln mit, dass im Winter die 7-Uhr-Fahrt ausfällt und wie fünf Stunden auf die nächste Tour warten müssten.

Bevor wir zum Überlegen nach einer Alternative kommen, hält auch schon eine Marschrutka neben uns. So müssen wir nicht frieren und werden sogar schnellstens nach Bakuriani gebracht. Zu schnell, denn mittlerweile ist es zwar schon kurz nach acht Uhr, aber abgesehen vom Bäcker, viel zu früh für einen Sonntagmorgen und die (arbeitenden) Bewohner des alpinen Touristenortes. Erst um 10 Uhr werden die Lifte eröffnet. Doch glücklicherweise macht schon etwas eher eines der zahlreichen Cafés und Restaurants für uns auf, sodass wir uns bei Heißgetränken und deftig-fettigem Frühstück für die kommenden Abfahrten stärken und aufwärmen können.

Da ich mit zwei Anfängerinnen unterwegs bin, geht es nur auf den „Idiotenhügel“. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn allzu oft komme ich auch nicht auf die Piste. Das letzte Mal war nämlich vor fast genau drei Jahren in den französischen Alpen. Und eigentlich war der Ausflug ja dazu gedacht, etwas Abstand vom Uni-Stress der folgenden Woche zu bekommen – der allerletzten für dieses Semester. So ging nicht nur die Rückfahrt mit der Marschrutka nach Tbilissi erstaunlich schnell vorbei, sondern auch der Januar. Aber der Februar wird bestimmt noch besser…

Ein kleiner Service von mir und (auch für mich): Ein selbsterstellter Fahrplan ab Tbilissi, anhand der Daten, die am Bahnhof ausgehängen (auf Englisch, damit auch Google und all die anderen Reisenden was davon haben). Warum das ganze? Das ist für den Fall, dass mal wieder die offizielle Onlinesuche nicht funktioniert…

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