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Auswärtsspiel Arminia Bielefeld gegen Hannover 96

Gestern wollten Markus und ich endgültig die Frage klären, ob Bielefeld überhaupt existiert! Dazu machten wir eine Studienexkurion in diese wunderbare Stadt, und da „zufällig“ auch noch ein Fussballspiel stattfand, wurde dies gleich in das Tagesprogramm mitaufgenommen 😉 Aber er sollte eine anstrengende Reise werden. Start war 6.31 Uhr am Jenenser Westbahnhof. Eigentlich dachten wir, dass wir mehr oder weniger die einzigsten Mitfahrer an diesem Samstag Morgen wären, aber weit gefehlt! Vor allem mittelalte bis ganz alte Menschen fuhren in Herrscharen mit der DB. Wir hatten das Glück, direkt hinter eine Reisegruppe von 7 Männern & Frauen zu sitzen, die mit dem Fahrrad unterwegs waren und gleich nach dem erfolgreichen Besetzen von Sitzplätzen mit ausführlichen Bier-/Sekttrinken und Lästereien/Rumgeallbere begannen. Damit wir bzw. Markus dem Niveau standhalten konnten, frühstückte er ein Ei und ein Sterni. Die Fahrt bis nach Göttingen (1. Halt) war eigentlich bis auf die oben erwähnten Leute ereignisarm. Der zweite Streckenabschnitt von Göttingen ach Elze(!), barg dann doch mehr Highlights – 1. Fussballfans aus Frankfurt und Bremer Fans die nach Bremen wollten und 2. herausragende Streckenhaltpunkte, vom Kaliber wie „Einbeck Salzderhelden (siehe Bild)“, „Kreiensen“ oder „Banteln“. Als wir dann in Elze in den Zug nach Löhne(!) umsteigen mussten, dann der erste Schock – der Zug bestand nur aus einem Wagenteil, in welchen Fans von Hannover 96, Dortmund und vereinzelt Schalker sowie Arminen einsteigen sollten. Warum auch immer hatten wir dann einen Sitzplatz in einer eher ruhigeren Ecke, den vor uns saßen typische Wessi-Bonzen-Fussballfans. Sie wollten nach Dortmund und kauften erst am oder in der Nähe vom Bahnhof Mett, Brötchen und Bier. Und in ihrer geschniegelten Kleidung und Gel in den Haaren diskutierten sie über Wertverluste und Grundstückpreise. In Löhne musste dann der gesamte Zuginhalt (auch wir) das letzte mal umsteigen, um die letzten Minuten nach Bielefeld zu kommen. Die Stadt empfing und mit einem augenblicklichen Regenschauer, der mehr oder weniger die ganze Zeit (ausser die 90min im Stadion) nicht so richtig stoppen wollte. Wir waren dann also halb 12 in Bielefeld, somit noch vier Stunden bis zum Anpfiff, und somit noch genügend Zeit für eine Sightseeing-Tour durch Biefefeld – Stern des Westens! 🙂 Markus hatte exta einen Stadtplan mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten markiert die wir nun mehr oder weniger fanden und abklapperten. Allerdings war der großflächige Polizeitag in Bielfeld dabei mehr hinderlich. So drehten wir eine Runde und kehrten erstmal in einen Döner ein. Nach dieser Mittagspause mussten wir immer noch 2,5 Stunden bis zum Spiel vertrödeln. Also besuchten wir den Karstadt (inkl. dem saubersten und bestrichenden öffentlichen Klo’s auf dem ich je war!) und erfreuten uns an der Kinderspielzeugabteilung und wir waren dann auch mal kurz in Saturn. Gegen 14.00 Uhr fuhren wir dann mit der Bielefeld U-Bahn „MoBIEL“ (ja die hamm da wirklich eine mit 4 Strecken!) zum Stadion, bzw. zur „SchücoArena“. Eigentlich ein ganz schuckes kleines Stadion. Nur der Ostblock (wo wir unsere Stehplätze) hatten war noch nicht saniert (wir erlebten das letzte Spiel in diesem Block, da dieser im Sommer erneuert werden soll), und strahlte noch sein Flair aus. Bevor das Spiel losging spielten dann noch zwei Kindermannschaften (SV Rheinwacht Stürzelberg – SV Cheruskia Laggenbeck – Endergebnis 1:1) – wir mutmaßten schon, das dieses Vorspiel besser und technisch anspruchsvoller sein würde als das eigentlich Spiel später (was soll man aufgrund der Spielpaarung auch denken!? ;-)). Beim Einlaufen der beiden „richtigen“ Mannschaften (also Arminia und H96) zeigten dann die Bielefeld Fans ne schöne Choro und das Spiel konnte beginnen. Zum Spiel: unerwarteter Weise ein attraktives und Spannendes Spiel von beiden Seiten, besonders, da Bielefeld ihre Chancen sehr konsequent nutzte und Hannover (besonders Bredaric) viele Chancen, besonders in der zweiten Hälfte kläglich verschenkte und ihnen auch ein klarer Handelfer verwährt blieb! Nach dem Spiel gingen wir schnell zu U-Bahn und quetschten und in eine Entlastungsbahn. Am Hauptbahnhof wieder angekommen hatten wir noch fast ne Stunde für unseren eigentlich Zug Zeit, deshalb nahmen wir erstmal einen früheren anderen Zug bis Herford (um Vorsprung vor dem „Mob“ aus Hannover zu haben, die eine ähnliche Strecke zurück hatten wie wir). Dort wollten wir unsere Bierreserven auffüllen, doch war kein Supermarkt zu sehen und der Bahnhofskiosk zu teuer (1€ für ne Flasche Paderborner!). Mit dem Zug ne halbe Stunde später gings dann wieder weiter Löhne, wo wir froh waren auf einen noch fast leeren Zug nach Elze zu treffen, doch dieser musste leider auf den Zug von Bielefeld warten – samt betrunkender Hannoverkinder (also Durchschnittsalter der Fans war so 16/17 Jahre!). Wir hatten dann das Glück uns mit zwei von ihnen zu „unterhalten“ (lassen) – immerhin bekamen wir Bier geschenkt (weil Markus bekippt wurde) und es war eigentlich auch ganz lustig mal „Hannover96 Fan für einen Tag im Leben“ zu sein aber irgendwie hatte ich immer Angst Kräuterschnapps oder Bier über mich ergiessen zu sehen. Auch war die Stimmung sehr gut, keiner im Zug hatte weniger als 2 Promille (ohne Scheiss) – so wurden sensationelle Schnippselchoros im Zug veranstaltet (und wir dachten auch erst, dass sie ne Rauchbombe im Zug zünden wollten) und Prügelleien waren auch aus nächster Nähe zu betrachten, obwohl am Ende alle wieder Freunde waren. In Elze wurde dann aber doch die oben erwähnte „Bombe“ in der Unterführung direkt vor uns gezündet – welche ein Spass da durchzulaufen (aber irgendwie roch das Zeug nach Parfüm …). Von Elze ging dann der Zug wieder zurück nach Göttingen. Einzigstes Highlight (neben der letzten Dose geschenkten Beck’s-Bieres) war die Durchsage des Schaffeners, das Rumgegröhle zu verlassen sonst würde er die Polizei holen. Wir dachten uns auch nix dabei und erheiterten uns nur daran. Tatsächlich wurden aber in Göttingen drei Buben der Polizei übergeben (die wie sich später herausstellte auch aus Jena kamen, bzw. hier ausstiegen). Die restliche Rückfahrt von Göttingen nach Jena mit zweimal umsteigen in Erfurt sowie Weimar machte dann endgültig keine Spass mehr und ich denke wir beide waren froh wieder im Bett zu liegen – nach 18 Stunden Unterwegs wegen 90min Spass …
Bilder gibt’s zahlreiche in der Galerie – Enjoy it!

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