Seit heute gibt es das neue Frittenbude-Album „Katzengold“, aber schon seit gut einem Monat ist das vierte Machwerk Egotronics draußen. Die Zeit ist reif, zwei der stärksten Pferde aus dem Audiolith-Stall gegeneinander antreten zu lassen. Beide Alben kommen zudem mit einer Bonus-CD im Gepäck. Frittenbude haut alle bis dato veröffentlichten Remixe auf diese CD, alleine die wäre den Kauf schon wert (allerdings dürften alle Tracks schon bekannt sein). Egotronic packt dagegen ihr Debütalbum auf die zweite CD – man bekommt also zwei Alben zum Preis von einem. Der Grund für diesen Schritt war, dass das mittlerweile ausverkaufe Erstlingswerk zu horrenden Preisen bei Ebay angeboten wurde. Aber genug des Vorgeplänkels, los geht’s!
Track 1: Onychectomy vs. Was Soll’s (feat. Rüde & Yari)
Als Opener haut der Frittenbude-Track zwar gleich mal in die Vollen, kann aber gegen Egotronics melodische erste Single-Auskopplung dann doch nicht ankommen.
Zwischenstand: Frittenbude 0:1 Egotronic
Track 2: Unkenrufe vs. Ich kanns nicht sagen (feat. Midimum)
Beide Tracks sind verhältnismäßig „ruhig”, die Unkenrufe bleiben mehr im Ohr – deswegen Ausgleich für die Frittenbude.
Zwischenstand: Frittenbude 1:1 Egotronic
Track 3: Schandenschmuck vs. Die Sonne scheint
„Die Sonne scheint“ kennt man ja schon seit dem Audiolith-Jubiläumsalbum aber auch der „Schandenschmuck“ klingt irgendwie bekannt… Es bleibt dabei.
Zwischenstand: Frittenbude 1:1 Egotronic
Track 4: Und täglich grüsst das Murmeltier vs. Das Leben ist tödlich (vs. Saalschutz)
Ein ganz knapper Punkt geht an das Murmeltier, welches eines der besten Lieder auf Katzengold ist. Aber auch der Reimteufel der einem vom hervorragend harmonierenden Duett mit Saalschutz um die Ohren gehauen wird, weiß sehr zu überzeugen.
Zwischenstand: Frittenbude 2:1 Egotronic
Track 5: Ob es reicht sie zu finden vs. Tonight (feat. Danja Atari)
Gegen die französischen Klänge sieht die bayrische Kapelle schlecht aus, „Ob es reicht sie zu finden“ ist eher Mittelmaß.
Zwischenstand: Frittenbude 2:2 Egotronic
Track 6: Durch den Wind vs. Toleranz
„Durch den Wind“ erinnert stark an das Nachtigall-Album, bei Toleranz denkt man an das erste Egotronic Album zurück. Auch deswegen, Punkt an die Berliner.
Zwischenstand: Frittenbude 2:3 Egotronic
Track 7: Vom Fliegen vs. You (vs. Captain Capa)
„Vom Fliegen“ geht nicht so richtig ab, bei „You“ überzeugt vor allem der Refrain.
Zwischenstand: Frittenbude 2:4 Egotronic
Track 8: Fetter als gelb vs. Volksküche (feat. Plemo)
Der Track zusammen mit Plemo ist einfach ein Brett. Allein für die Idee, den Sample einer japanischen Werbung zu verwursten (wie passend bei dem Liedtitel…) und daraus ein freilich sinnfreies Stück zu basteln, gebührt der Sieg im direkten Vergleich – „Fetter als gelb“ ist trotzdem gut.
Zwischenstand: Frittenbude 2:5 Egotronic
Track 9: Jetzt ist der Moment vs. Ich hab Zeit (feat. Phil De Gap)
In der vorletzten, regulären Runde tritt ein ziemliches minimalistisches Lied einem Rocksong gegenüber – mit richtiger Gitarre und richtigem Schlagzeug! Rock beats the beats …
Zwischenstand: Frittenbude 2:6 Egotronic
Track 10: 2+0=4 vs. Mehr Bass (vs. JA!KOB)
Klassisches Eigentor, Jakob von der Frittenbude haut auf dem Egotronic-Album den stärksten Track raus – und das ganz am Ende.
Vorläufiger Endstand: Frittenbude 2:7 Egotronic
Tracks 11 bis 14: Katzengold (feat. Flicke & Ira Atari), Seifenblase, Ein Mensch Rennt, Bilder Mit Katze
Aber es gibt Verlängerung. Denn „Katzengold“ wartet mir vier weiteren Tracks auf. Darunter das Titelgebende „Katzengold“ in Zusammenarbeit mit Flicke & Ira Atari. Und gleich dieser 11. Track hebt sich heraus und kann somit, auch im Vergleich der vorigen Lieder, punkten. Seifenblase ist ein netter und guter Liebessong. „Ein Mensch rennt“ erinnert nicht nur vom Titel an „Wenn ein Mensch lebt“ von den Phudys – gewollt oder nicht, sehr schön jedenfalls, dafür einen Punkt. „Katzengold“ endet mit dem ruhigen und textlastigen „Bilder mit Katze“. Ende Gelände.
Endstand: Frittenbude 4:7 Egotronic
Egotronics „Ausflug mit Freunden“ ist frischer und abwechslungsreicher, auch dank der Zusammenarbeit mit den Labelkollegen. „Katzengold“ ist meiner Meinung nach nicht durch die Bank weg stark, wie das Debütalbum „Nachtigall“. „Welthits“ wie „Mindestens in 1000 Jahren“ oder „Zucker“ bleiben um Längen unerreicht. Auch live sind die alten Gassenhauer nach wie vor ungeschlagen – und eben die genialen Remixe!