Hoch über dem Karpaten-Dörfchen Babin liegt die „Chata-Majsternja“. Umgeben von reichlich behangenen Apfel- und Pflaumenbäumen, weidenden Kühen und viel Grün. Allein die Anreise ist etwas beschwerlich: Etwas mehr als zwei Stunden dauert die Fahrt entweder von Iwano-Frankiwsk oder Tscherniwzi (Tschernowitz) bis nach Kosiw. Von dort führen die nächsten Kilometer bis nach Babin hinweg über ausgefahrene Schotterstrecken, nur noch Taxis fahren bis dorthin. Die letzten Kilometer geht es dann per pedes den Berg hinauf. Erst durch das Dörfchen, dann über Felder und Streuobstwiesen und durch ein kleines Wäldchen bis endlich fast aus dem Nichts die Hütte auftaucht.
Obwohl Hütte etwas untertrieben ist: Denn dort gibt es neben heißen Duschen, Elektrizität und Fußbodenheizung auch Internet. Denn wie der Name bereits ausdrückt, „Chata-Majsternja“ heißt übersetzt Workshop-Hütte, soll dort vor allem gearbeitet werden, vornehmlich miteinander. Eine Gruppe von Aktivisten aus verschiedenen ukrainischen Städten verwirklichte dort ihren Traum von einem Ort, den sie für ihre eigenen zivilgesellschaftlichen Projekte nutzen kann. Doch zuvor galt es die sechs Jahre leerstehenden Holzbauten zu renovieren und zu modernisieren. Erst seit diesem Sommer finden in der „Chata-Majsternja“ Seminare, Trainings oder Treffen statt. Aber man kann dort natürlich auch wunderbar Urlaub machen und sich für ein paar Tage in der Natur erholen. Milchprodukte gibt es dann von den Nachbarn, Obst wächst an den Bäumen und für alles andere muss hinunter nach Babin gestiegen werden. Vor dem Kommen sollte man den Betreibern Bescheid sagen, dann ist in der Regel auch die Versorgung gesichert – und man muss nicht alles selbst den steilen Hang hinaufschleppen.