Eine Rezension des neuen Egotronic Werkes
Egotronic’s dritter Longplayer wird zwar erst Mitte November veröffentlicht, doch immerhin machte ich mich extra zum Berlin-Konzert, um die CD schon jetzt in den Händen zu halten und euch den Mund wässtig zu machen. Eins vorneweg: Es hat sich gelohnt, aber tausend Worte kommen natürlich nicht gegen 1000 bpm an ;-).
Thematisch führt das neueste Werk mit dem selbstbetitelten Namen „Egotronic“ die letzte Scheibe „Lustprinzip“ fort. Im Detail möchte ich nun auf die einzelnen Tracks eingehen:
Berlin Calling: Der Track rechnet mit den vielen Neuankömmlingen in der deutschen Hauptstadt auf. Am Anfang klingt das Lied irgendwie wie 90er Jahre Rave (ich habe irgendwie dei Venga Boys im Ohr …), ziemlich textlastig aber trotzdem ein feiner Opener. Die Melodie, obwohl sehr einfach, geht irgendwie ins Ohr.
Kotzen (feat. Walter Schreifels): Die Vorabsingle, welche schon seit Mitte Oktober zu bekommen ist und auch auf der MySpace Seite einzuhören ist (wenn auch nur eine Werbeversion). Textlich mein absoluter Favorit der Scheibe, da sie quasi als „Raven gegen Deutschland Teil II“ durchgehen könnte. Vom Beat her auch unter den Top drei des Albums.
Heut Nacht: Extrem basslastiger Beat, haut voll in die Fresse. Die Lyrics passen sich perfekt ein und es entsteht ein rundum feiner Song, der zum Ende hin immer besser wird und großartig abschliesst!
Es muss stets hell für Gottes Auge sein: Ein Track gegen den Überwachungsstaat – mehr braucht es nicht, ausser dieser klaren Message. Eher ruhig und sehr klar.
Tanzen Gehn (feat. Tina): Auch dieser Track ist eher ruhig, aber wie der Titel verspricht, auch viel mehr tanzbar – man spürt dne Chillout-Lounge …
Der Weg Zu Zweit (Grauzone Cover): Nun kommt also eine Coverversion. Da ich das Original leider nicht kenne, kann ich natürlich nicht allzu viel zum Text sagen. Allerdings vermute ich mal, das nur die musikalische Untermalung verändert wurde – und dies wunderbar.
Verspult: Nun kommt einer meiner Lieblingssongs auf diesem Album. Gespickt mit Samples aus Lützenkirchens Hit „3 Tage wach“, welche hervorragend in den Track passen, bringen Egotronic ihre eigene Variante nach drei Tagen Party zur Geltung.
Rampue vs. Egotronic (vs. Rampue): Ein Feature mit Rampue zusammen, welches keine Wünsche offen lässt. Textlich eher einfach gestrickt, aber dafür umso mehr was für die Fresse! Der Track fängt eher ruhig an und endet dann in einem Ravespektakel seines gleichen – wie man es auch beim Lesen des Titel erwarten darf… Den Titel muss man unbedingt bei voller Bulle hören!
What I don’t do (feat. Dance Inc.): Es folgt ein nettes Feature mit Dance Inc. mit einem Sample des Tracktitels. Ein Track eher zum nebenbei hören.
Vorbei: Der Track erinnert mich irgendwie an die Toten Hosen, ich weiss nicht warum. Klingt wie das letzte Lied für ein Konzert und ist vielleicht auch dazu gedacht!? Geht leider etwas unter.
Unser Spass sieht anders aus: … bezieht klar und deutlich Stellung gegen Homophobie und Sexismus – sehr schön und top Track (musikalisch gesehen) auch ohne die wichtige Message.
Ich wollt noch in die Bar (feat. Jean Luce): Eigentlich kein richtiges Lied, eher ein Sketch für die Ohren. Sehr Lustig, man muss sich aber schon auf den Text konzentrieren, welcher einem „typischen“ Partyabend nach empfunden ist, wie ihn jeder vermutlich schon einmal erlebt hat.
Fazit: Politisch wie eh und je, allerdings wesentlich breiter gefächert: Torsun und Konsorten bringen aktuelle Themen wie die Kritik an Deutschland, Anti-Homophobie und den Überwachungsstaat mit eindrucksvollen Punk-Rave ans „Volk“ … Es bleibt zu erwähnen, dass auf der CD zusätzlich zehn sehr verschiedene Remixe der Egotronic „Klassiker“ zu finden sind. Angefangen von XTC Boy über Lustprinzip bis logischerweise RAVEN GEGEN DEUTSCHLAND.