Als Kasachstan noch Teil der Sowjetunion war, hieß Almaty noch Alma-Ata – grob übersetzt „Großvater der Äpfel“. Der Name war natürlich nicht willkürlich gewählt. Denn die Lage am Südhang des Tian Shan Gebirges mit seinen winterlichen Frostperioden und sommerlichen Hitzephasen bietet optimale Voraussetzungen für den Anbau von Äpfeln. Dieser gehören zu denjenigen Obstbäumen, die eine Unterbrechung der Wachstumsperiode durch Winterkälte vertragen oder sogar benötigen.
In Almaty ist der Apfel, besonders der legendäre Aport, sehr präsent: Einkaufstempel werden nach ihm benannt und etliche Apfel-Denkmäler säumen die Plätze der Stadt. Spricht man Einheimische auf den Aport an, so wird berichtet, dass dieser intensiv duftende Apfel einstmals die Größe eines Babykopfes und über ein Kilogramm Gewicht erreichen konnte. Teilweise sollen sich Familien einen einzigen Apfel geteilt haben.
Heute sind Äpfel dieser Größe allerdings weder auf dem Basar, noch in privaten Gärten zu finden. Die Verwahrlosung oder Rodung der ehemaligen Plantagen tat sein übriges. Wo früher Apfelbäume in Reih und Glied standen, entsteht heute beispielsweise der neue Finanzdistrikt Almatys mit Hochhäusern und Glaspalästen.
Doch genau dazwischen gibt es nach wie vor eine kleine Gartenkolonie mit einigen alten Bäumen. Im Rahmen der Zentralasiatischen Medienwertstatt besuchten wir die Familie Odinajew, die uns durch ihren Garten führten und erzählten, wie der Aport früher war. Die umfangreiche Geschichte kann bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung nachgelesen werden. Im Folgenden dokumentiere ich hier Fotos, die bei den Odinajews entstanden sind.