Unerwartet hart reagierte das Lukaschenko-Regime nach den Präsidentschaftwahlen am 19. Dezember. Mehr als 600 friedliche Teilnehmer wurden während der Massenproteste nach der Wahl und den darauffolgenden Tagen festgenommen und eingesperrt. Viele Menschen wurden schwer von der Polizei misshandelt, unter anderem durch den Einsatz von Schlagstöcken und verstärkten Stiefeln. Einige der inhaftierten Personen sollen per SMS mitgeteielt haben, dass sie für zwei Tage in Polizeiautos ohne Wasser und Nahrung festgehalten wurden.
Des Weiteren drang der belarussische Geheimdienst KGB gewaltsam in die Büros unabhängiger Medien, ziviler Gruppen und in die Zentralen der oppositionellen Präsidentschaftskandidaten sowie in private Wohnungen von Bürgerrechtlern ein. Dabei wurden nicht nur Computer, USB-Sticks und weitere Datenträger beschlagnahmt, denn oft wurden die Räume noch verwüstet.
Sieben der neun oppositionellen Präsidentschaftskandidaten wurden von der Polizei und vom KGB verhaftet und verprügelt. Bis heute befinden sich noch fünf Kandidaten im KGB-Gefängnis in Minsk.
Die einfachste und schnellste Möglichkeit sich mit den Menschen in Belarus zu solidarisieren ist, die Petition mehrerer Menschenrechtsorganisationen (u.a. Amnesty International, Human Rights House, Libereco) zu unterschrieben: www.belarus-petition.org, bislang haben das mehr als 2000 Menschen getan. Zudem kann man sich an den Urgent Actions von Amnesty International beteiligen (hier oder hier), Appellbriefe verfassen (weitere Informationen), den Gefangenen direkt (weitere Informationen) oder den betroffenen Familien schreiben (Adressen und weitere Informationen).