Die Griechen kamen, sahen und siegten. Das letzte EM-Qualifikationsspiel stand an und nahezu alle Austauschstudenten machten sich ins Lokomotive-Stadion auf. Da ich dieses bereits kannte, blieb Zeit einmal das Getränke- bzw. Essensangebot zu inspizieren: Das (Voll-)Bier (0,4l) einheimischer Herstellung wie auch die Limonaden eines Brauseherstellers aus Atlanta kosten 2 Lari, was einen sehr angemessenen Preis darstellt. Die Stadionwurst für den gleichen Preis kann man dann aber getrost in die Tonne werfen. Äußerlich entfernt einem Hot-Dog ähnlich und auch einigermaßen ansehnlich, enttäuscht sie „geschmacklich“ auf ganzer Linie – die Wurst kalt und das Brötchen pappig. Letztendlich landete dann die Wurst doch im Magen, das Brötchen aber in der erwähnten Tonne.
Zum Spiel: Im Stadion sah man fast mehr Polizisten, als Zuschauer, wenn man einen ersten groben Blick durch das Rund warf. Auf griechischer Seite fanden sich ein paar dutzende Schlachtenbummler ein, die immerhin einen Trompetenspieler dabei hatten, der es schaffte das ganze Match hindurch zu spielen. Vor dem Anpfiff wurde Levan Kobiashvili von den Fans wie von den Offiziellen für seinen 100. Länderspieleinsatz gefeiert bzw. geehrt. Unerwartet früh konnten dann die Georgier mit 1:0 in Führung gehen und hätten bis zur Pause durchaus noch nachlegen können. Von den Griechen war bis dato nix zu sehen. In der Halbzeit gab es dann erst eine Tanzeinlage auf unserer Tribüne, die scheinbar als Intro zu einer fingierten Ansprache Sakaschwilis am Anstoßkreis wenig später dienen sollte. Ein georgischer Komiker imitierte den georgischen Präsidenten, die Leute um uns herum erfreute es, wir verstanden natürlich nur Bahnhof, ließen uns aber später ob der Inszenierung aufklären.
Da die Georgier es auch in der zweiten Halbzeit nicht schafften den Ball ins gegnerische Tor zu bugsieren, wurden sie dafür bitter betraft. Griechenland glich eine Viertelstunde vor Abpfiff aus und konnte nur wenige Minuten später das Siegtor erzielen. Damit sicherten sich die Gäste ihre direkte Qualifikation, die Fans jubelten und die Georgier mussten mal wieder mit einer Niederlage im Gepäck nach Hause gehen.