Das Ausblenden jeglicher Negativschlagzeilen ist symptomatisch für die Berichterstattung der belarussischen staatlichen Medien. So kam es in der Nähe von Pinsk Ende Oktober in einem holzverarbeitenden Betrieb zu einer Explosion, bei der vierzehn Menschen ums Leben kamen, erzählt Taras Siakerka, ein belarussischer Kameramann.
In den staatlichen Medien wurde dieser Vorfall verschwiegen, „man kann es mit Tschernobyl zu Sowjetzeiten vergleichen“, meint der 33-jährige, der seit neun Jahren in Berlin wohnt und von dort aus für russische, ukrainische und weißrussische Fernsehsender arbeitet. Erst nach einer Woche und nachdem sich der bekannte belarussische Oppositionelle Alexander Milinkewitsch an Präsident Alexander Lukaschenko wandte, gab dieser die Katastrophe bekannt. Eines der wenigen Medien, die bis dahin über das schreckliche Ereignis berichtet hatten, war der Fernsehsender Belsat, der sein Programm aus Polen sendet.
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