Seit fast einer Woche wohne ich nun schon in der Studentenwohnung in Tbilissi. Im Erdgeschoß und damit an allen Fenstern mit Eisenstäben gesichert, werden wir hier relativ zentral die nächsten Monate residieren. Rund zehn Minuten läuft man zur Metro, zum Bus, der fast direkt zur Uni fährt, sind es deren fünf. Die Bude ist zwar relativ groß – zwei Wohnzimmer – sie hat aber den Charme von Omas guter Stube und so riecht es hier auch. Das Highlight sind definitiv die pinkfarbenen Kuscheltiere auf dem Piano.
Auch kann ich es politisch nicht ganz einordnen, dass das Passwort unseres W-LANs „Abkhazia“ lautet. Definitiv interessant wird es, wenn die Uni am Montag richtig anfängt. Denn das Bad und die Küche sind eher bescheiden groß – und das bei sechs Austauschstudenten die sich vertragen sollen. Das klappte bisher hervorragend, was einerseits am reichlichen Genuss alkoholischer Getränke, andererseits am ähnlichen Humor gelegen haben dürfte. Ein Schlafzimmer teilen sich dann jeweils zwei Leute, ich penne mit Filip aus Bratislava zusammen. Im zweiten Raum sind Eddi und David aus Litauen. Die letzten beiden Mitmenschen, zwei Litauerinnen, hat bisher noch niemand gesehen, sie dürften dann aber spätestens am Sonntag eintrudeln.
Anschaulich wird die Wohnung auch im Video von Filip gezeigt: Extra für seine Mutter ersellt, da Mütter ja immer gerne wissen wollen, wie ihre Söhne so wohnen. Es ist natürlich auf slowakisch, aber immerhin bin ich dort auch ab Minute 1:15 zu sehen, wie ich hochmotiviert diesen Eintrag schreibe. Es lebe das Internet!