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Category: Politics

München – Jena

Es muss für die Wahlhelfer im 5. Wahlbezirk, Jena-Zentrum, deprimierend sein. Da verliert der FCC kurz zuvor in der 3. Liga und dann mache ich noch mein Kreuzchen so schnell, dass die drei Anwesenden gar nichts richtig zu tun bekommen. Ein kurzer Blick auf die Wahlberechtigten-Liste lässt erahnen, dass die Wahlbeteiligung bei dieser Stichwahl zur Ortsteilbürgermeisterwahl wohl die Wahl von vor zwei Wochen noch unterbieten wird – damals waren 17,59 % der Wahlbeteiligten in meinem Bezirk zur Urne gegangen (ein anderer Jenaer Blogger machte heute ähnliche Erfahrungen: “Wahl in Jena – und keiner geht hin….”) Soweit so gut zur Lokalpolitik. Weitaus interessanter als das Wahlergebnis morgen, war die Heimfahrt heute!

Diskurs oder Verklärung?

Die Bundeswehr steht momentan im Fokus der Öffentlichkeit – einerseits gibt es harsche Kritik am Afghanistan-Einsatz, andererseits überlegt man, die allgemeine Wehrpflicht abzuschaffen. Dass die Bundeswehr aber auch an der Hochschule eine Rolle spielt, wird nicht nur dann sichtbar, wenn der Reservistenverband einen Werbeposten auf dem Campus errichtet. Stephan Krause vom „AK Antimilitarismus“ berichtete bei der vom „AK politische Bildung“ des Uni-Sturas organisierten Informationsveranstaltung „Militär, Gesellschaft, Hochschule“ über die Zusammenhänge. Durch den Auftritt des Verbandes solle für „mehr Akzeptanz geworben werden“. Vor allem fehle es an „qualifiziertem Nachwuchs“, so der Hannoveraner. Neben dem Wirken der Reservisten stand auch das der sicherheitspolitischen Hochschulgruppe zur Diskussion.

Karawane-Festival

An diesem Wochenende fand in Jena das “Karawane-Festival” unter dem Motto “Vereint gegen koloniales Unrecht, in Erinnerung an die Toten der Festung Europa” statt. Getreu diesem gab es am Samstag eine Maskenparade durch die Innenstadt, deren Maskerade an Totengedenkzeremonien in Teilen Afrikas angelehnt war. Zwei afrikanische Holzmasken bildeten den Höhepunkt der Feierlichkeiten und führten den Umzug aus mehreren hundert Teilnehmenden, die zum Großteil Stoffmasken trugen, an. Durch Musik und Parolen, aber auch durch das sehr bunte Gesamtbild zog der Umzug viel Aufmerksamkeit und Interesse der Jenenser (und alle die noch so unterwegs waren) auf sich.