Eigentlich war es ja eine wunderbare Auswärtsfahrt: Auf der Hinfahrt wurde gefeiert, Nürnberg wurde besichtigt, das Essen im Stadion war O.K. und auch die Rückfahrt konnte sogar noch die Hinfahrt übertreffen.
Ha, ho, höre – Hansa Amateure …
Aber da wären noch die 90 Minuten Horror-Vorstellung des FC Hansa Rostock. Man war kaum mit seinem Essen im Stadion gewesen, da stand es auch schon 1:0 für die Gastgeber. Dank der Unfähigkeit Augsburg konnte man zufrieden sein, dass dieses Ergebnis auch den Halbzeitstand bedeutete. In der zweiten Halbzeit änderte sich auch nicht viel mehr.
Morgenstund’ hat Gold im Mund!
Mehr will und kann man zum Spiel nicht schreiben. Kommen wir also wieder zu den wichtigeren Dingen. Da wären zum Beispiel das Aufstehen um 5.30 Uhr am Sonntagmorgen und die Eiseskälte am Bahnhof. Bis zur Zwischenstation in Nürnberg war das gesamte Bier unseres Saalepiraten-Trupps aus Jena aufgebracht, sodass wir nach kurzen Stadtbummel (bis zum Christelmarkt war es dann aber doch zu weit) wieder am Bahnhof landeten und unsere Vorräte mit “Edlem Sud” aufstockten. Im gleichen Bahnhof stiegen auch weitere Hansa-Fans aus der gesamten Republik dazu. Hervorzuheben die feierwütige Fischmafia aus Dresden. Mehr dazu auf der Rückfahrt …
“Edler Sud” in richtiger Verpackung
Man kam also in Augsburg an. Alles heile und alles munter. In den Bus zum Stadion durften wir nicht steigen, da man ein Bier in der Hand hatte und dieses ja verschüttet werden könnte – wie könnten wir nur! Man muss dazu bedenken, dass ein Bier in Bayern zu jeder Mahlzeit ein Muss ist!
Nun gut, wir wollten selbstverständlich nicht für unnötigen Stress sorgen, auch weil man beim bayrischen USK ja nie so weiß wie die heute drauf sind. Vielleicht durften sie ja am Morgen nicht in die Kirche…
Gästeeingang im Augsburger Rosenaustadion
Der Weg zum Stadion war aber auch zu Fuß ohne Probleme machbar, nachteilig war natürlich jetzt, dass man nicht als Erster in der Warteschlange vor der Gästekasse wartete.
Im Stadion gab’s dann Augsburger Köstlichkeiten, also im Prinzip die Standardauswahl am Imbiss: Bratwurst, Rindswurst (gebratene Bockwurst), Steak und Bier (zusätzlich in Bayern natürlich noch ne Laugenbretzel!), nur wurde dies Auswahl jeweils mit gebratenen Zwiebeln verfeinert. Sehr nette Idee das ganze, so was, und die Barzahlung könnte ruhig die Runde machen in den Stadien.
Auf den Weg zu unserem Block fand Markus dann noch eine frische runtergefallene Brätzel – da diese keinem sichtbar gehören schien, konnten wir uns diese brüderlich teilen und uns das Geld für härtere Zeiten, wie der Rückfahrt, sparen.
Auf Selbiger hatten wir dann bis zum Nürnberger Bahnhof Begleitung von Team Green, um uns vor den anderen störenden Sonntagsfahrern (Pendler, Studenten, Heimscheisser, Bundis, …) zu schützen. Nur dank ihnen konnten wir in Ruhe die Anlage (der Fischmafia) voll aufdrehen und zu “Krawall & Remmidemmi” (und weiteren Partyhits) den Zug rocken. Danke sehr!
So stellt man sich eine perfekte Ausfahrt vor: Feiern bis man zu Hause ist. Doch leider trennten sich in Nürnberg die Wege und wir mussten die 20 Minuten zum Umstieg sinnvoll nutzen. Im Sprint stockten wir abermals das Bier auf um gleichzeitig den Magen zu füllen. Bei Burger King bot uns der hinter uns stehende Zivilpolizist noch seine Gutscheine an, doch da hatten wir leider schon bestellt. Das nächste Mal dann. Versprochen!
Es wurde nun ruhiger. Auch weil die Stimmung vom Ergebnis durchschlug und es immer später wurde. Auch die Fahrzeit von gut 7h zurück nach Jena forderte ihren Tribut. Irgendwie und über irgendwelche Dörfer per Zug und dem obligatorischen Schienenersatzverkehr landeten wir kurz vor Mitternacht wieder daheim.