Da wohne ich noch nicht einmal richtig in Hamburg und schon gastiert der FC Hansa für ein Freundschaftsspiel in der “HSH Nordbank Arena”. Ok, man könnte meinen, es ist ja “nur” ein Testspiel, Hansa wird spielen wie eh und je und überhaupt. Aber man darf nie den größten und momentan vermutlich einzigen Trumpf der Mannschaft vergessen – die Fans!
Das Stadion dessen Name nur mit Weitwinkelobjektiv auf’s Foto passen würde
Und für 5€ Eintritt kann der Kick ja auch noch so ermüdend sein. Das es allerdings überhaupt zum Spiel kam, habe ich erstens Markus zu verdanken, der mich darauf hinwies, sowie der Tatsache, dass das Spiel und einen Tag nach vorne gelegt wurde – heute hatte ich nämlich keinerlei WG-Besichtigungstermine in der Elb-Metropole. Jenas Wohnungsmarkt könnte Konkurrenz bekommen, was Angebot und Nachfrage angeht. Aber heute geht’s ja um Fußball und nicht um Quadratmeter und Kautionen.
Mit der S-Bahn ging’s zur Haltestelle “Stellingen”, welche sogar auf Englisch mit “Arienah” angekündigt wird. Das Stadion kann also theoretisch nicht allzu weit weg sein. Allerdings liegt zwischen Haltestelle und Stadion ein großer Gewerbepark in dem geruchsmäßig auch mehrere chemische Erzeugnisse hergestellt werden. Da ich mich noch nie verlaufen hatte in einer fremden Stadt, war die Stadionfindung natürlich kein Problem für mich. Als ich mich durch zig Kassenhäuschen endlich zum richtigen, dem Gästehäuschen, durchfragte, war die ganze Hektik umsonst. Karten gab’s in allen Kategorien, 14A – Stehplatz – 5€und 14B – Sitzplatz – 10€, noch reichlich und der Anstoß war auch noch in sehr weiter Ferne.
Der “Langnese Kids Block” (wie so oft als Puffer ganz in der Nähe der Gästefans …) wird am heutigen Abend wohl nicht allzu sehr ausgelastet sein
Zeit genug, das Stadion und die Gestalten herum etwas zu beäugen. Man muss erwähnen, dass zur selben Zeit im gegenüberliegenden Hallenbau (“Colorline Arena”) die „Hamburg Frezers“ (ne Eishockeymannschaft) ebenfalls ein Spiel absolvierten. So verdoppelten sich noch die illustren Fans, die den Rostockern in nix nachstehen, wenn ihr wisst was ich meine…
Voller wurde es nicht wirklich
18 Uhr wurden dann endlich die Tore geöffnet, die Kontrollen beschränkten sich ob des Testspiels auf das Wesentliche. 19 Uhr ging’s dann auch endlich los! Nach fünf Spielminuten gab’s gleich nen Elfer für den HSV, der selbstverständlich auch verwandelt wurde. Hansa spielte wie gewohnt – hinten offen, vorne ideenlos und ängstlich. Die Stimmung im Block war noch verhalten. Irgendwann fiel dann nach einem “absichtlichen” Fehlpass (anders kann man diesen Bock nicht bezeichnen) im eigenen Strafraum, nahe des Fünf-Meter-Raumes, das 2:0 – Halbzeit.
Immer dicht umdrängt wenn der FC Hansa zu Gast ist – Der Bierstand
Ganz strikte Trennung v.l.n.r.: viele Secruity, wenig Fans, viele Cops
Die zweite Halbzeit begann erst einmal ähnlich, denn Olic umdribbelte problemlos und ohne ernste Gegenwehr 2 oder 3 Hanseaten eher er einlochte – 3:0. Nun wachten Hansa sowie die Fans endlich auf. Der erste Capo zog blank (bis auf seine Unterhose und Wollmütze – nur nicht erkälten) und heizte so die Stimmung an. Als dann Eggi den Zaun erklomm und das Zepter/Mikrophon in die Hand nahm, wusste man, warum man an diesem Abend den (zugegebenermaßen kurzen) Weg nach Hamburg-Stellingen auf sich nahm – Hansa-Stimmung vom feinsten. Die Lieder will ich nicht zum Besten geben, Schlüsselwörter dürften ausreichen: Ostdeutschland, Hooligans, Uffta sowie “die Faust”!
Hauptsache die Mütze schützt das Haupt!
So wurde der Ausflug doch noch sehr vergnüglich und die Mannschaft konnte mit einem lächeln und Beifall verabschiedet werden – mit der Hoffnung in Wolfsburg sowie Duisburg einen Sieg zu sehen.