In Berlin dauerte es heute ein Weilchen länger, nach zwei Stunden dann endlich der erste Lift. Dieser ging mit einem schweigsamen Fahrer und mit mir, ich war oft kurz vorm wegdösen, bis nach Köckern. Dort fand ich einen netten Rostocker auf Bewerbungstour nach Erlangen. Es konnte mit uns also nur bis Osterfeld gehen. Dort nahm mich gleich einer der ersten Leute mit nach Thüringen. Während der Fahrt konnte endlich mal ausgiebig und fast ausschließlich ein ganz besonderes Thema behandelt werden. die Thüringer Bratwurst. Auch mal was anderes.
Wie so oft hat man dann aber an der Raststätte Eichelborn vor Erfurt das Problem, jemanden zu finden der sich die A71 gen Süden entlang quält. Die ersten Minuten waren noch unterhaltsam, denn ich hatte einen Rigaer auf dem Trip nach Edinburgh zum quatschen und austauschen. Doch dieser fand eher einen Lift als ich – klar, der wollte ja in den Westen und ich eher nicht.
Nach längerer Zeit hielt dann auch ein Mädel mit SM-Kennzeichen am Parkplatz an und es entstand zugleich folgende Unterhaltung (ungekürzt!):
Sie (Marie-Luise): Trampst du?
Ich (Marco): Ja!
Sie: Wo willst’n hin?
Ich: Zella-Mehlis.
Sie: Ich nehm’ dich mit.
Ich: Geil!
Wie sich im Nebel und der Kälte, die ich bisher ausklammerte bzw. vergaß zu erwähnen, herausstellte war sie auch eine leidenschaftliche Tramperin, nur “musste” sie heute das Auto ihrer Eltern nehmen, da sie ein Bett transportieren musste. Ihr Vater trampt sogar immer noch, kein Wunder also, dass sie es auch macht. Netterweise brachte sie mich auch noch direkt vor die Haustür, sodass ich doch noch pünktlich zum Abendessen daheim war.