Das Fehlen einer unabhängigen Presse in Belarus führt zu zwei zentralen Problemen für die demokratische Opposition: einerseits bleibt ihr Bekanntheits- und Wirkungsgrad gering und andererseits wird die staatliche Presse offensiv als Propagandainstrument gegen sie eingesetzt – und das nicht erst seit den Ereignissen nach der Präsidentschaftswahl.
Auf dem belarussischen Zeitungsmarkt spielen die privaten Zeitungen neben der staatlichen Presse kaum eine Rolle. Der Inhalt der Staatsmedien wird von offizieller Rhetorik, vor allem der von Präsident Alexander Lukaschenko, und von erfreulichen Nachrichten beherrscht, um der Bevölkerung ein positives Bild der Landespolitik zu vermitteln. Die staatlich kontrollierten Zeitungen dominieren mit über 80% Marktanteil den Printsektor, so dass die belarussische Presse als gleichgeschaltet bezeichnet werden kann. Zudem werden alle staatlichen Medien mit bedeutenden finanziellen Mitteln aus dem belarussischen Haushalt ausgestattet. Der Anteil der unabhängigen unter den privaten Zeitungen ist ebenfalls gering.
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