IDP-Siedlung in Skra, bei Gori
In der Fotoreportage von März wurden nur Bilder der Verkhvebi-Siedlung für interen Flüchtlinge (IDPs) gezeigt – die, wie erwähnt, das Vorzeigeprojekt in Georgien darstellt. Am selben Tag war ich aber auch in Skra, der georgischen „Ringer-Hauptstadt“. Am Rand des dieses Dorfes befindet sich etwas versteckt die IDP-Siedlung für Flüchtlinge aus Südossetien. Die Bedingungen dort vor Ort waren, verglichen mit Verkhvebi, weitaus widriger.
So besitzen die Häuser weder ein richtige Toilette (es gibt nur Plumpsklos auf jedem Grundstück) noch Badezimmer – für die ganze Siedlung gibt es ein Waschhaus, wo für jede Dusche bezahlt werden muss.
Preise für die Benutzung der Dusche: “Lokaler Flüchtling – 1 Lari; Andere – 2 Lari”
IDP-Siedlung in Skra, von außen sehen die Häuser ganz gut aus, doch…
… in vielen Häusern verschmimmeln die Wände wegen fehlender Isolierung. Das Foto zeigt eine Küche.
Ein rauchender Flüchtling vor dem Haus, aus dem die obige Aufnahme stammt.
Holzhacken für die Versorgung: Zusammen mit zwei dutzend anderen Flüchtlingen ist dieser Mann in einer Unterkunft untergebracht, die auch noch einen lokalen Kindergarten beherbergt.
Als einzigster Flüchtling des “Kindergarten-Komplxes” kommt diese Frau ursprünglich aus Abchasien, die anderen Flüchtlinge dagegen aus Südossetien.
Des Weiteren begleitete ich Anfang März eine norwegische Studentin bei Recherchen zu ihrer Masterarbeit. Damals besuchten wir abchasische Flüchtlinge in einem der so genannten Collective Centers im Tbilisser Stadtteil Didube. Obwohl die Möglichkeiten für die IDPs in der Hauptstadt weitaus besser sind, beispielsweise eine Arbeit zu finden, kann man die generellen Lebensbedingungen trotzdem als sehr unzureichend beschreiben. So besuchten wir beispielsweise eine fünfköpfige Familie die sich ein etwa 20 Quadratmeter großes Zimmer teilen muss und Toilette und Nasszelle muss sich jeder mit den anderen Etagenbewohnern teilen.
Abchasische Flüchtlinge in einem Collective Center in Tbilisi während einer Diskussion mit der Studentin sowie einer Dolmetscherin