
Zwei rote Loks vorne, sieben Personenwaggons, dann fünfmal der Castor, nochmal sieben Personenwaggons und am Ende wieder zwei rote Loks – das ist der Castorexpress wie er, jetzt (Stand: 17.02., kurz nach ein Uhr) noch immer, quer durchs Land rollt.
Ostblog Posts

Das wichtigste: Karte, Rückfahrticket und Reisepass (Fotoapparat nicht zu vergessen!)
Kommenden Sonntag geht es nach fast genau einem Jahr wieder auf Tour. Im Gegensatz zur letzten Tour um die Ostsee, geht es diesmal in den Süden, denn der westliche Balkan will durchreist werden. Per Daumen geht’s nach München und von dort aus Zeitgründen mit dem Bus nach Mostar, Bosnien und Herzegowina. Eine Stadt, die ich schon immer mal besuchen wollte, allein weil sich an deren Wahrzeichen, der Stari Most (Alte Brücke), der Osten mit dem Westen und das Christentum mit der islamischen Welt unmittelbar zu verbinden scheint. Zudem ist es für mich irgendwie DAS Symbol des Bosnienkrieges bzw. der Jugoslawienkriege überhaupt sowie ein wichtiger Erinnerungsort für das heutige Zusammenleben der Menschen überall in Ex-Jugoslawien. Nachdem die Brücke 1993 zerstört wurde, ist sie seit 2004 wieder in ihrem alten Zustand anzuschauen.

Ob das schon der Frühling oder doch nur ein wärmerer Wintertag ist, ist prinzipiell egal. Denn zumindest habe ich den sonnigen Sonntagnachmittag genutzt, um mich: erstens der Bibliothek fernzuhalten (aber nur am Nachmittag…), zweitens die ersten Fotos des Jahres zu schießen (schlimm, schlimm) und drittens die 85mm Festbrennweite auszuprobieren. Wobei für letzteres die Motive nicht allzu gut waren und daheim am Rechner auch ganz schön hefftige chromatische Aberrationen auftraten (beim obigen Foto sieht man das schön, bzw. eher weniger schön am hellen Mantel der Dame in rot; beim unteren Foto bei den Bäumen vor dem Himmel) – also doch wieder zuviel Sonne. Aber eigentlich habe ich mir Teil (Nikkor AF 85mm f/1.8) auch eher für Low-Light und Portraits zugelegt, aber da muss es sich erst noch beweisen.
“Gebete in der Zahnarztpraxis – Islamisches Leben in Jena (Teil 1)”, erschienen in Akrützel Nr. 290
Ahmed und Asil begrüßen sich wie Freunde, die sich lange nicht gesehen haben. Doch eigentlich haben sie fast jeden Tag zusammen Seminare. Beide studieren Deutsch als Fremdsprache und möchten ihren Master in Jena erlangen. Und beide sind Muslime, zwei von hunderten in der Studentenstadt, denn die Mehrzahl der Teilnehmer des in wenigen Minuten beginnenden Freitagsgebets sind ausländische Studenten. Noch nicht allzu viele von ihnen haben sich heute in der Jenaer Moschee am Ende der Wagnergasse eingefunden. Vereinzelte arabische, englische und deutsche Wortfetzen sind in den Räumen der ehemaligen Zahnarztpraxis zu hören. Weitere Muslime kommen nach und nach in den Gebetsraum, verbeugen sich zweimal, und setzen sich zu den anderen auf den Teppichboden. Es ist schon längst 13 Uhr und die Predigt sollte beginnen, doch der Imam wartet noch. Es sei zwar besser die Gebetszeit genau einzuhalten, aber in Jena sei man da flexibel. „Wir sind hier ein bisschen toleranter, denn bei den großen Moscheen wird der genaue Zeitpunkt je nach Sonnenstand geändert“, erzählt Asil. Im Falle von Jena sei das einfach praktischer, denn der größte Teil der Betenden besteht neben den Studenten aus Doktoranden, Wissenschaftlern oder Angestellten, sodass man die Gebetszeit auf die Mittagspause gelegt hat. „Ich bin daran gewöhnt zu dieser Zeit in die Moschee zu gehen, ich kann also in der Pause das Gebet verrichten und gehe danach wieder zur Arbeit oder an die Uni“, erklärt der aus Usbekistan stammende Asil.
Das Fehlen einer unabhängigen Presse in Belarus führt zu zwei zentralen Problemen für die demokratische Opposition: einerseits bleibt ihr Bekanntheits- und Wirkungsgrad gering und andererseits…
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