Taeglich gruesst das Murmeltier, so auch wieder heute, denn es ging abermals sehr zeitig los. 7.00 Uhr startete unser Bus ab dem Budapester Busbahnhof (uebrigens der neueste und uebersichtlichste bisher!). Waehrend wir uns mehr und mehr dem Westen/Oesterreich naeherten, destso schlechter wurde das Wetter. In Wien angekommen regnete es dann in Stroemen. Zum Glueck war die U-Bahn nicht allzu weit weg und das Hostel auch rasch gefunden und die Betten eingenommen. Nachdem dieses Standardprozedere fertig war, machten wir uns dank 24h-Wien-Ticket auf zur ausgedehnten Sightseeing Tour durch die oesterreichische Hauptstadt.
Macht zwar wegen dem immer noch andauernden Regen nicht wirklich Spass, aber man sollte seine Zeit ja bestmoeglich nutzen und alle Highlights mitnehmen. Und das Feierabendbier wartet dann im kuscheligem Hostel! 😉
Die folgende Fortsetzung wird präsentiert von Markus
Amerikanisch „gesund ernährt“ gestärkt machten wir uns auf zu unserer bisher größten Sighseeing-Tour. Trotz strömenden Regens zogen wir durch die Strassen und Gassen dieser romantischen Stadt. Erstes Ziel war natürlich die Wiener Oper, danach ging es weiter Richtung Nationalmuseum, Volksgarten, Heldenplatz und Hofburg.
Mit den Eindrücken dieser Highlights im Gepäck trieb es uns weiter zum Hundertwasser-Haus. Unsere Gefühle für diesen Meister, die vor Jahren im Kunst-Unterricht von Frau Wahl geschürt wurden, schienen zu explodieren, als wir dieses einzigartige Bauwerk erblickten. Liebe-Hass, Hochmut-Enttäuschung, Extase-Depression – eine einzige Ejakulation.
Von dort von weiterer Entdeckungslust angetrieben, machten wir uns auf zum Ernst-Happel-Stadion. Doch dafür mussten wir erst den weltberühmten Prater durchqueren. Leider waren die meisten Fahrgeschäfte geschlossen und auch die Ponys im Ponyhof versprühten nicht wirklich den Glanz der österreichisch-ungarischen Dressurkunst. Auch die Lilliput-Bahn konnte uns nicht für sich gewinnen. Wir hatten nur ein Ziel: das Nationalstadion der „Alpenbrasilianer“. Dieses erreichten wir nach einem langen Fussmarsch glücklich und enterten es direkt. Natürlich liess ich es mir nicht nehmen, den heiligen Rasen zu betreten (ganz der Vater halt 😉 ).
Vom einem Stadion gings direkt zum nächsten, zum Westend der Metropole, nach Hütteldorf. Dort wartete das Hannapi-Stadion des österreichischen Rekordmeisters auf den hohen Besuch aus Deutschland. Und es zeigte sich in seinem schönsten Gewand…
Und so langsam meldete sich auch der Magen wieder. Was eignet sich da besser als eine richtig urige Gastwirtschaft neben dem Stadion. Unsere Gaumen wurden mit dem landestypischen Almdudler und tellergroßen Wiener Schnitzeln nach allen Regeln der Kochkunst verwöhnt. Trotz voller Bäuche wollten uns noch nicht in den Feierabend verabschieden. Eines letztes „Muss man gesehen haben“ wartete auf uns – das Schönbrunner Schloss. Eine riesige Parkanlage mit traumhaftschönen Blumenbeeten (1.Botanik-Bundesliga), Allen, Statuen und natürlich besagtem Schloss. Soweit alles schön.
Voller Vorfreude auf das Feierabendbier wollten wir das Areal schnellst möglich verlassen. Doch leider machte uns die Parkdirektion einen Strich durch Rechnung – die Tore schlossen 19.00. Also „Was tun“, fragte ja schon der alte Lenin. Den ersten Zaun konnten wir noch überspringen. Der zweite war dann allerdings zu hoch. Also schlichen wir zunächst durch ein Labyrinth von Baustellen, was alllerdings in einer Sackgasse endete. Glücklicherweise fand zeitgleich das Wiener Schlosskonzert statt. Fesch als Touristen verkleidet (natürlich inkl. Billa-Tüte) stürmten wir also dieses Fest der Schönen & Reichen Wiens. Unter freundlicher Mithilfe der Bediensteten und angewiederten Blicken der Ahnen Franz Josefs und Sissis fanden wir nach einiger Zeit den Ausgang. Für uns, den Pöbel, war der Abend trotzdem noch nicht zu Ende. Der Bierdurst trieb uns in den „Zielpunkt“ (in Deutschland heisst dieses Lebensmittelfachgeschäft „Plus“) und von dort ins „Hostel für Menschen ohne pinkfarbenen Trolley“.
Im Gemeinschaftszimmer angekommen wurden wir sogleich von der Hitze des Kachelofens und der Klaviermusik eines Japaners in den verlassenen Sommergarten vertrieben, wo wir dann unser wohlverdientes Feierabendbier neben trocknenden Socken und Buchsen genossen.
Ich grüße meine Eltern und all meine Freunde.
„I want a sword like He-Man!“
Noch ein paar Bilder Wiens, wie man sie sonst vielleicht nicht findet: