Deutlich entspannter als beim ersten Mal erwartete ich den Donnerstag, wo es zur Vor-Ort-Recherche in die Sperrzone um Tschernobyl ging. Wieder ging es von Kiew aus los, allerdings mit dem Unterschiede, dass wir erst einmal von Tschernigow dorthin fahren mussten. So hieß es natürlich früh aufzustehen.
Die Tour innerhalb der 30-km-Sperrzone war deutlich abwechslungsreicherer und informativere wie knapp ein Jahr zuvor. Wir fuhren zuerst ein paar Stationen innerhalb der noch teilweise bewohnten Stadt Tschernobyl an. Danach ging es zum Reaktorblock und dort direkt zum Sarkophag. Diesmal verweilten wir dort glücklicherweise nur kurz. Anschließend fuhr unser grüner Reisebus, ehemals im Dienst bei einem deutschen Reiseunternehmen, nach Pripjat. Wie schon zuvor begleitete uns ein sachkundiger Guide, sodass wir diesmal eine halbe Stunde Zeit hatten, die dekontaminierten Pfade in der Nähe des Hotels am ehemaligen Hauptplatz zu begehen. So konnte ich auch Fotos des 1.Mai-Rummels mit dem zu zweifelhaften Ruhm gekommenen Riesenrad sowie des nebenstehenden Theaters machen. Am Ende gab es, zurück in Tschernobyl, ein typisch ukrainisches Mahl mit dem wohl besten Borschtsch den ich bis dato gegessen hatte. Ein Wiederkommen ist aber vermutlich ausgeschlossen …