Wie schon etliche Male in der Vergangenheit gehört zu einer Georgien-Reise natürlich auch ein Ausflug ins Gebirge zum Pflichtprogramm. Diesmal wollte ich allerdings die mittlerweile schon arg bekannten Pfade verlassen und fragte deshalb einen ehemaligen Kommilitonen, der mittlerweile ein Reiseunternehmen in Tbilissi leitet, um Rat. Er empfahl mir Jago Arabuli. Jago ist studierter Germanist und betreibt im Bergdörfchen Dschuta zusammen mit seiner Frau ein kleines Gästehaus, insbesondere bietet er aber Touren an.
Nach kurzer Verständigung war klar, dass das der Zeitpunkt meines geplanten Besuchs günstig war und ich mich obendrein an einer anderen Tour anschließen konnte. Und auch das Wetter sollte mitspielen. Jagos Heimatdorf befindet sich nicht allzu weit weg von Stepanzminda und liegt auf etwa 2200 Metern über dem Meeresspiegel. Damit konkurriert es mit Uschguli um den Ruf des höchst gelegenen, dauerhaft bewohnten Ort Europas. Trotz unterschiedlicher Regionen, ersteres liegt in Chewsuretien, letzteres in Swanetien, vereint beide Bergdörfer die fantastische Berglandschaft. Diese steigt um Dschuta über 4000 Meter empor.
Zusammen mit Jago und den anderen Gästen nahm ich an zwei eher leichteren Tagestouren teil, sowohl zum Frühstück als auch zum Abendbrot tischte seine Frau Maya wahre Festmähler auf. Beides verstärkte nur meinen (buchstäblichen) Appetit auf mehr.